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Anti-Piraterie-Organisationen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz vereinbaren intensivere Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Raubkopien von Filmen und Computerspielen

Grenzüberschreitende Problemstellungen der deutschsprachigen Länder bei der Verfolgung von Raubkopien im Fokus


Hamburg, Wien, Zürich (16. April 2007) - Auf einer Strategietagung im bayrischen Schliersee haben die drei deutschsprachigen mit der Bekämpfung von Raubkopien befassten Organisationen GVU, VAP und SAFE eine weitere Intensivierung ihrer Zusammenarbeit vereinbart. So wollen die Gesellschaften zukünftig noch enger bei Ermittlungen und bei Verfahren mit grenzüberschreitendem Charakter zusammenarbeiten. Im Mittelpunkt dabei steht vor allem die Problematik der grenznahen Märkte und Shopping-Center, insbesondere Tschechiens, auf denen illegale Kopien in großem Umfang verkauft werden und so auf die deutschsprachigen Märkte gelangen. Aber auch der umfassende Austausch von Erkenntnisses in Fällen der grenzüberschreitenden Serverpiraterie zur Verbreitung von Raubkopien über das Internet ist Gegenstand dieser Vereinbarung. In der Vergangenheit konnte eine rege Zunahme des „Servertourismus" zwischen den Ländern beobachtet werden. Außerdem ist festzustellen, dass die Quelle für illegales Material oft in einem der drei deutschsprachigen Länder liegt, die Verbreitung jedoch zumeist auch in einem anderen Land erfolgt. Mit dem nun beschlossenen Konzept reagieren GVU, VAP und SAFE auf diese Problemstellung und installieren gleichzeitig eine Reihe von präventiven Maßnahmen, um zukünftig noch besser agieren zu können. Daneben stand der Austausch über neue technologische Entwicklungen in Bezug auf die urheberrechtswidrige Verbreitung von Filmen und Computerspielen sowie neue technische Maßnahmen, um dieser begegnen zu können, auf der Tagesordnung des Treffens. Dabei wurden die Organisationen von der in München ansässigen Firma „P4M - Die InternetAgenten" beraten. Die Vertreter der drei Organisationen stellten in strategischer Hinsicht klar, dass sich der Fokus ihrer Tätigkeit auf die Ermittlung der Quellen und die Verfolgung von Personen richten wird, die an den Schlüsselstellen der illegalen Verbreitung tätig sind. Flächendeckende Massenverfahren gegen einzelne Personen sind nach wie vor nicht Teil ihrer Strategie zur Eindämmung von Urheberrechtsverletzungen. Nicht zuletzt wurde eine weitergehende Abstimmung bei der Öffentlichkeitsarbeit und der gemeinsamen Aufklärung der Öffentlichkeit über den Umfang von Urheberrechtsverletzungen vereinbart. Christian Sommer, Vorsitzender des Vorstands der GVU: „Mit der verstärkten Zusammenarbeit werden wir noch schlagkräftiger gegen Raubkopien vorgehen können und dem Motto ‚Qualität statt Quantität' nun grenzüberschreitend zu noch mehr Gewicht verhelfen." Ferdinand Morawetz, Präsident des VAP: „Ich freue mich über das Ergebnis dieser Sitzung. Das Strategietreffen war sehr hilfreich, um auch weiterhin eine erfolgreiche Arbeit bei der Bekämpfung von deutschsprachigen Raubkopien sicherstellen zu können." Jürg Hofmann, Präsident der SAFE: „Die engere Kooperation ist der logische Schritt bei der zunehmenden grenzüberschreitenden Piraterie, von der auch die Schweiz betroffen ist."